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Amelie Karcher, Lehrstuhl für Produktionssysteme | Ruhr-Universität Bochum
karcher@lps.ruhr-uni-bochum.de
Technik, Organisation, Personal: Dimensionen im Reifegradmodell
Am 03.03.2022 haben der Lehrstuhl für Produktionssysteme und die Gemeinsame Arbeitsstelle RUB/IG Metall in Kooperation mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenz-zentrum Siegen zu dem ersten Work-Lab zur Mitbestimmung zum Einsatz von Digitalen Reifegradmodellen eingeladen. Aufgrund der anhaltenden Covid 19-Pandemie fand das Work-Lab digital statt. In diesem Work-Lab haben Mitarbeitervertreter:innen aus KMU die Möglichkeit erhalten, sich mit der Methode des Reifegradmodells vertraut zu machen und die Methodik anhand von eigenen Beispielen zu erproben. Anschließend wurden die Vor- und Nachteile von Reifegradmodellen diskutiert und erörtert, welche Gestaltungspotentiale daraus entstehen können. Dabei standen für die anwesenden Interessenvertretungen die Berücksichtigung der Auswirkungen technologischer Veränderungen auf die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fokus: hier bietet das vorgestellte Reifegradmodell die Möglichkeit, die drei betrieblichen Gestaltungsdimensionen Technik, Organisation und Personal vor dem Hintergrund von Partizipation und Mitbestimmung zu betrachten.
Im Hinblick auf die fortschreitenden Entwicklungen und Technologien der Industrie 4.0 stehen KMU einer steigenden Komplexität gegenüber. Um die Einführung und den Einsatz digitaler Technik arbeitsorientiert zu mitzugestalten, müssen betriebliche Interessenvertretungen Wissen zu neuen Technologien aufbauen und die Folgen digitaler Arbeitsunterstützung für Beschäftigte reflektieren können. Reifegradmodelle helfen den Anwender:innen dabei, Veränderungen in betrieblichen Abläufen und Produktionsprozessen schneller zu verstehen und neue Technologien zielorientiert anzuwenden. Hierzu wird zunächst der Ist-Zustand analysiert und darauf aufbauend ein Soll-Zustand abgeleitet, für den konkrete Handlungs- und Gestaltungsschritte definiert werden.
Die interaktiven Gruppenarbeiten wurden trotz des digitalen Rahmens als abwechslungsreich wahrgenommen. Die Teilnehmenden fiebern dem nächsten Work-Lab entgegen – hoffentlich dann vor Ort in der Lern- und Forschungsfabrik!